Anbau

Auf unseren Ackerflächen bauen wir Getreide, Raps und Rüben an. Im Moment findet der Rübenanbau wegen der Nähe zur Zuckerfabrik Pfeifer & Langen nur auf dem Betrieb in Lage statt, in der die Rüben verarbeitet werden. Es ist aber auch Nordzucker-Quote für das Werk Nordstemmen im Betrieb vorhanden. Der Weizen wird über den Landhandel je nach Qualität zur Mühle oder ins Mischfutterwerk gefahren, wo auch die Gerste verarbeitet wird. Auf dem Betrieb in Deensen haben wir Erfahrungen mit der Vermehrung etwas seltenerer Kulturen wie Hafer und Lupinen gemacht, was mit Perspektive auf die sich ändernde Agrarpolitik eine wertvolle Erfahrung ist. Hafer und Leguminosen werden allerdings auch als Konsumprodukte - vor allem auch für die menschliche Ernährung, nicht nur fürs Futter - für unseren Betrieb immer wichtiger.

Ab August dieses Jahres werden wir für den größten Teil unserer Flächen in Deensen einer Freiwilligen Vereinbarung der Wasserschutzkooperation beitreten, die den Anbauer verpflichtet, den Rapsanteil in seiner Fruchtfolge zu vermindern und dafür eine Sommerung anzubauen. Wir werden dort verstärkt auf Ackerbohnen setzen, die wir jetzt schon seit zwei Jahren als Vermehrung anbauen. Erstmals in diesem Jahr ist auch Dinkel, eine Art Urweizen, im Anbau. Der Dinkel wird für Backwaren jeglicher Art start nachgefragt. Unser Ziel ist es, unseren Weizen - sowohl aus Deensen als auch aus Lage - für die menschliche Ernährung zu verwenden. Dazu braucht es allerdings optimale Erntebedingungen, auf die wir jedes Jahr hoffen.

Jeder Betrieb muss eine gewisse Fläche vorweisen, auf der sogenanntes „Greening“ stattfindet. Wichtig für die Umsetzung der agrarpolitischen Vorgaben, aber genauso wichtig auch für die Erhaltung unserer Bodenfruchtbarkeit ist der Zwischenfruchtanbau. Der findet vor den Sommerkulturen Rüben und Hafer statt, um über Winter den Boden zu begrünen, Nährstoffe zu binden und Erosion vorzubeugen. Angebaut werden Gelbsenf, Phacelia oder Ölrettich, der gegebenenfalls von Schafen abgeweidet wird.

Natürlich richten wir unsere Fruchtfolge am Markt aus, um wettbewerbsfähig arbeiten zu können. Gleichzeitig ist uns aber die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und die Vermeidung von Fruchtfolgekrankheiten wichtig, um langfristig gute Erträge zu erzielen. Nicht selten entsteht dabei ein Zielkonflikt, den es jedes Jahr aufs Neue sorgfältig abzuwägen gilt. Unsere fachkundige Beratung und die eigene Erfahrung stehen uns dabei zur Seite.

Organische Düngung

Auch wenn wir selber kein Vieh halten, kann es auch bei uns unappetitlich riechen, wenn wir organischen Dünger streuen. Wir setzen in Lage ausschließlich Hühnertrockenkot aus dem Münsterland ein, den wir seit etwa 20 Jahren beim selben Unternehmer einkaufen. Dieser Hühnertrockenkot wird regelmäßig untersucht und passgenau in unsere Düngeplanung eingebaut. Gleichzeitig mit dem Streuen beginnen wir mit der Einarbeitung auf dem Feld, um für uns die beste Ausnutzung der Nährstoffe zu erreichen – Ammoniak verdunstet schnell – und für die nächstgelegenen Anwohner die Geruchsbelästigung so gering wie möglich zu halten.

In Deensen setzen wir neben oben genanntem Hühnertrockenkot auch Biokompost ein. Dieser Kompost stammt aus der Kompostierungsanlage in Nieheim und wird aus dem Inhalt der grünen Tonne der umliegenden Kreise hergestellt. Der Kompost heißt Biokompost, weil er auch auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben eingesetzt werden darf, d. h. dass seine Schwermetallbelastung sehr gering bis gar nicht vorhanden ist. Für uns ist der Kompost im Wasserschutzgebiet ein willkommener Dünger, weil er wenig verfügbaren Stickstoff enthält aber dafür über umso mehr organisches Phosphor und Kali, was für eine langfristige Bodenfruchtbarkeit wichtig ist.